Zahlen und Fakten zum Erdgas

Der Gaszähler im Keller des Hauses misst den Gasverbrauch in Kubikmetern. Die Abrechnung erfolgt jedoch in Kilowattstunden. Die Umrechnung ist nicht ganz einfach.

Sie benötigen dafür den Brennwert und die Zustandszahl. Der Brennwert gibt die Wärmemenge an, die bei der Verbrennung freigesetzt wird. Je nach Gasnetz kann er variieren. Der örtliche Temperaturdurchschnitt und der Luftdruck werden durch die Zustandszahl bestimmt. Um das Berechnungsprozedere zu vereinfachen, setzen wir den Brennwert und die Zustandszahl mit dem Faktor 10 fest. Die Formel lautet dann

m3 x 10 = kWh

Sie müssen also lediglich die auf Ihrem Gaszähler angegebenen Kubikmeter mit 10 multiplizieren und erhalten so einen relativ genauen Wert der verbrauchten Kilowattstunden. Hinzu kommt noch der sogenannte Grundpreis, den Sie für die Bereitstellung des Erdgases an Ihren Versorger bezahlen. Dieser und die Kosten für eine Kilowattstunde sind in Ihrer Jahresendabrechnung aufgeführt.

Die Vorlauftemperatur ist die Temperatur, die das Heizungswasser hat, wenn es den Heizkessel verlässt und in den Heizungskreislauf gepumpt wird. Bei der Verwendung herkömmlicher Heizkörper und Wandheizungen liegt sie zwischen 55 und 70 Grad Celsius. Für Fußbodenheizungen genügt meist eine Vorlauftemperatur von 30 Grad Celsius.

Die Nachtabsenkung beschreibt das Drosseln der Temperatur des Heizungswassers während der Nachtstunden, in denen weniger Raumwärme benötigt wird. Zu diesem Thema gibt es kaum wissenschaftliche Erkenntnisse. Bei ungedämmten Altbauten wird jedoch von einer rapiden Nachtabsenkung abgeraten, weil sie zum einen das Haus derart abkühlen lässt, dass der Heizaufwand morgens größer ist, als die Ersparnis beim Absenken an sich. Zum anderen bildet sich in den Fensternischen schnell Schimmel, weil die Raumfeuchtigkeit an den kalten Fensterscheiben kondensiert und sich dann dort staut. Bei vollgedämmten Häusern kann auf die Nachtabsenkung verzichtet werden.

Die Zimmertemperatur beträgt 20 – 22 Grad Celsius. Für Wohn- und Esszimmer genügen meist 20 Grad. Für Kinder-, Arbeits- und Badezimmer werden 22 Grad empfohlen. Wichtig: Senken Sie die Zimmertemperatur im Haus nur um einziges Grad, lassen sich ca. fünf Prozent der Heizkosten einsparen.

Die Temperaturregler, die sich an den Heizkörpern befinden, steuern den Durchlauf des warmen Wassers. Alte Regler, sogenannt Ventile, wirken nach dem Prinzip „offen oder geschlossen“ und lassen fast keine Temperaturregelung zu.

Thermostate steuern die Raumtemperatur automatisch. Wenn zum Beispiel die Sonneneinstrahlung den Raum erwärmt (oder ein Kaminofen), dann riegelt der Thermostat den Warmwasserzufluss ab.

Sollten sich an Ihren Heizkörpern noch alte Ventile befinden, tauschen Sie sie nach Möglichkeit aus. Die Anschaffungskosten amortisieren sich innerhalb kürzester Zeit.

Veraltete Heizkörper gibt es in zwei Versionen: Solche, durch die nur ein einziges Rohr verläuft, und solche, die in ihrem Korpus Unmengen an Heizungswasser aufnehmen. Die erste Variante heizt den Raum fast niemals ausreichend auf, die zweite ist überaus verbrauchsintensiv.

Die heutigen Flachheizkörper verfügen über eine wesentlich höhere Materialeffizienz, weil die Konvektionsflächen (die Teile des Heizkörpers, die die Wärme abstrahlen) vergrößert sind. Mehrlagige Wassertaschen und gefaltete Bleche, die im Konvektionsstrom stehen, sorgen dafür, dass bereits eine Vorlauftemperatur von 55 Grad Celsius ausreicht. Ein Austausch veralteter Heizkörper senkt deshalb den Gasverbrauch bei gleichbleibender – oder sogar höherer – Raumtemperatur.